Naturschutz-Umweltschutz-Klimawandel
 
Klima-Kleber. Zukunft für die Menschheit?

Klima-Kleber. Zukunft für die Menschheit?

“Ich muss arbeiten, geht’s wos hackeln, ihr Orschlöcher”, schreit ein aggressiver, genervter Autofahrer mit “Klima-Aktivisten-Kleber-Kriminellen-Terroristen”.

Ich, MariSonn, habe genug Arbeitsjahre, davon viele als unbezahlte Familienmanagerin. Darf ICH kleben?

Ich habe Verständnis für beide Seiten, die verzweifelten Kleber und die gestressten Pendler.

Aber ich würde auch gerne kleben! Und ich hab’s getan! … mutterseelenallein am menschenleeren Marktplatz freitags im Advent 2022, bin ich geklebt, ähm gesessen auf der Bank unterm Lichterbaum bei adventlicher Handymusik, wollte spüren, wie sich das anfühlt. Meditativ war’s, aber gejuckt hats keinen, genervt hab i niemanden und redn konnt’ i dort mit mir aloa.

Die Kleber hingegen bewirken etwas mit ihren friedlichen Protesten, sie regen auf, erzeugen Emotionen, mediale Aufmerksamkeit, Bewusstsein und (öffentliche) Klima-Diskussionen ? So wie die “Spinner” von damals und Pioniere für Veränderung? –> Biobauern der ersten Stunde, Vietnamkriegsgegner, Anti-AtomkraftwerkeDemos, Zwentendorf, Hainburger Au uvam

Klimablockaden. Wenig Stau, viel Erregung. (ORF.at, 14.1.23).

Zwei zentrale Punkte, eigentlich banale, mehrheitsfähige Forderungen hatten sie in Deutschland: Die Wiedereinführung des 9-Euro-Tickets und die Umsetzung eines Tempolimits von 100 km/h auf deutschen Autobahnen.

Die Frage der KleberInnen ist: Was ist schlimmer, die wachsenden Klimakatastrophen oder die Behinderung des Berufsverkehrs als Protestmittel gegen das Wegsehen der Bundes- und Landesregierungen beim Klimawandel?”

“Fridays for Future” und “Extinction Rebellion” sind zwei Bewegungen, die sich für ein Umdenken in der Klimapolitik stark machen. Ein Ziel, das auch die Klimaaktivisten von “Aufstand der letzten Generation” verfolgen, damit jedoch bislang für deutlich weniger Schlagzeilen gesorgt haben. Zumindest bis jetzt.

Weitere Forderungen: Unser-Essen-retten-Gesetz. Unser-Leben retten-Agrarwende bis 2030 (Ernährungssicherheit/Lebensmittelverschwendung, Erdüberhitzung, Artensterben).

In großen (moralischen) Krisen gilt der (friedliche) zivile Widerstand als einziges legitimes Mittel?

“Wir haben Petitionen unterschrieben. Wir haben als Klimabewegung Demonstrationen veranstaltet. Wir haben Kunstprojekte gemacht. Und nichts hat sich geändert”, – das beklagen die jungen “klebenden Klima-Kriminellen” der “Letzten Generation”. Zu Recht? Auf dieser Umweltseite gäb’s viele Argumente fürs Kleben.

Greta Thunberg “klebte kleberfrei” zu Anfangszeiten wochenlang alleine vor dem Schwedischen Reichstag, die Fridays for future-Bewegung bekam dann viel Aufmerksamkeit, schaffte erstmals ein kollektives Bewusstsein, aber das war’s dann schon? Die “Klima-Kriminellen” der “Letzten Generation” kleben aktuell überall dort fest, wo’s weh tut. Sie kämpfen – inzwischen gemeinsam mit immer mehr WissenschaftlerInnen – für eine Zukunft, für sich, ihre Kinder – für uns und unsere Kinder!?

Pro und Kontra: Haben die Klimakleber recht? (DerStandard.at , 12.1.23)

Klima, Kleber Chaos: Kampf für Erde oder Ideologie? Talk im Hangar7 (Servus TV)

Klimaproteste: Warum wir eine “Öko-Apo” brauchen (Ökologische außerparlamentarische Opposition).

Letzte Generation. Was fordern die Klimaaktivisten?”

Wir Menschen kleben ja permanent, an allem Möglichen – wir alle, die da oben bis die da unten.

Die Mächtigen kleben an Macht, Geld, Luxus und am Status quo? — zB aktuell bei der Klimakonferenz, unverändert seit 30 Jahren? Oder am Turbokapitalismus.

Was bringt die ganze Kleberei? Ich kann am Alten festkleben oder Neues zusammenkleben. Woran klebe ich, kleben wir? Ich klebe (noch) viel zu viel an …

Die folgenden Zeilen kursieren im Netz und stellen auch eine Sichtweise dar: Worte eines Reporters von skynews Australien an die jungen Menschen, die kürzlich für das Klima demonstriert haben:*

*”Ihr seid die erste Generation, die in jedem Klassenzimmer eine Klimaanlage hat, euer Unterricht erfolgt computergestützt, ihr habt einen Fernseher in jedem Raum, ihr könnt den ganzen Tag elektronische Mittel verwenden.* 

*Es wird weggeworfen was das Zeug hält. Euer Protest wird durch digitale und elektronische Mittel angekündigt. Euer Handy, Tablet sind 24h online. Ihr seid mit euren ganzen elektronischen Spielzeugen der größte Stromverbraucher.* 

*Leute, bevor ihr protestiert, schaltet die Klimaanlage aus, geht zu Fuss zur Schule, schaltet eure Handys aus, eure PCs, Xboxen, PS4s und lest ein Buch, macht euer Sandwich selber, anstatt es fertig in Plastikverpackungen zu kaufen.* 

*Nichts davon wird passieren, weil ihr egoistisch seid, schlecht ausgebildet, von Leuten manipuliert,  die euch benutzen, und sagen, dass ihr eine edle Sache betreibt, während ihr Spaß habt und den verrücktesten westlichen Luxus genießt.*

*Wacht auf und haltet bloß euern verwöhnten Mund  – Findet die Fakten, bevor ihr protestiert und fangt erst mal bei euch selber an die Welt zu verbessern und erklärt nicht Menschen zu Tätern,  die ihr ganzes Leben lang nachhaltig gelebt haben.

Ja! Diskutiert. Reflektiert. Empört euch! Engagiert euch! Fangt bei euch selber an! Und lieber Skynews-Reporter, der du diese Kinder, diese Generation – vlt zu Recht? – so beschimpfst: Wer hat euch das alles eigentlich gekauft und ermöglicht, wer hat euch erzogen, welche Vorbilder hattet ihr?

Ich könnte tatsächlich zuerst bei mir selber beginnen. Ich kann im Kleinen bei mir, bei uns – in der Gemeinde – wirken und mit einigen viel bewirken – das ist die Idee von umweltfeldkirchen.at – besucht von aktuell (Dez22) 5500 Menschen mit 28.000 views (Juni23: 8000/40.000, Feb24: 15000/73000) und wachsenden ProjektunterstützerInnen in den WhatsApp-Themengruppen. Top down und bottom up – wenn alle zusammenhelfen, geht’s vlt schneller.

Zünden wir ein Licht an – nicht nur im Advent.

“Willkommen bei umweltfeldkirchen.at – im gemeinsamen Bemühen um eine lebenswerte Welt für alle”, liebe Klebende und Nicht-Klebende.